Werk und Mensch,
Meisterschaft und Leben.
HESH rezensiert Music for Chameleons von Truman Capote.
“Werk und Mensch, Meisterschaft und Leben”
Zum Werk von Truman Capote
INTRO
“Zeus ließ Prometheus fangen und in die schlimmste Einöde des Kaukasus schleppen. Er ließ eine schwere Kette schmieden, um ihn an einen Felsen zu fesseln. Ohne Speise, Trank und Schlaf, musste Prometheus dort ausharren, und jeden Tag kam der Adler Ethon und fraß von seiner Leber, die sich zu seiner Qual immer wieder erneuerte, da er ein Unsterblicher war.”
(Prometheus/ Auszug: Wikipedia)
Es gibt Menschen, die ein Leben lang unter dem Körper leiden, an den sie gebunden sind. Zwischen Schmerzschüben eingezwängt wie in einer Felsspalte, vegetieren sie dahin. Erlösung verpricht nur der Tod. Keinen Penny wert für den, der leben will. Der Quacksalber fragt: “Hatte einer ihrer Vorfahren vielleicht die Syphilis?” Das Gerechtigkeitsempfinden der Biologie, gleicht dem des Wetters und der Liebe. Ursache und Wirkung? Vergiss es. Diese Gesetzmäßigkeit passt besser auf die Schlachtfelder und die übrigen Bereiche des Human Entertainment. Ein bunt flackernder Zirkus der Illusionen, auf der Suche nach Trost durch Erklärbarkeit, alles nur, um sich an den jämmerlichen Resten der eigenen Handlungsfähigkeit festzukrallen. Natur als Zellstruktur, freie Radikale als Schicksal. Oder doch nur das launische Gehabe von Gaia, und Zeus steckt den Kopf in den Sand? Was auch immer. In jedem Falle ungefragt. Zugewiesen. Auch Generäle und Milliardäre verecken an Darmkrebs.
Irgendwann wappnet sich die gepeinigte Kreatur gegen die nächste unbestellte Lieferung. Sie empfängt den frisch in der Hölle erhitzten Nachschlag aus Qual und Pein, steht es ein weiteres Mal durch; oder aber, sie entscheidet sich den Schmerz wegzuschicken. Einfach ist das nicht: Nur in friedlicher Koexistenz mit ihrem Wirt geht es Schmerzen gut. Aufgrund dieser Symbiose existieren sie. Also machen sie vieles mit. Sicher jauchzen sie vor Freude, wenn du ihnen jedes noch so kleine Raunen von den glühend heißen Lippen abliest. Aber sie sind auch nicht böse, wenn du versuchst sie zu ignorieren. Schmerzen wollen helfen, dich und deinen Körper miteinander zu versöhnen. Das ist ihr Job. Wenn diesen Triggerpunkten des Nervensystems eines Tages aufgeht, dass es nicht passen will, dass deine widerspenstige Seele niemals klein bei geben wird, sich mit einem Stück Scheiße als Produkt beliebig dysfunktionaler Genetik zu arrangieren; sind sie meist längst viel zu vernarrt in ihre Macht über dich, und genießen ihr Eigenleben.
Nach meiner Erfahrung, musst du den Schmerz nah an dich heranlassen, um ihn dir vom Hals zu schaffen. Du solltest auf kalte Art wütend sein, deine Stimme darf nicht zittern:
“Ich bin der Boss. Du bist es nicht. Und jetzt verpiss dich”.
Zusätzlich, kann ein bißchen Voodoo Marke Eigenbau, bei all dem hilfreich sein. Ich bin für harte Stunden auf visuelle Weise vorbereitet. Ich trage Tätowierungen, die für jene Themen und Kraftfelder stehen die mein Leben begleiten, und es mit Energie überziehen. Dick Hickock und Perry Smith, sind auf den rechten Unterarm tätowiert. Die bösen Jungs aus In Cold Blood, zu deutsch: Kaltblütig, dem großen Roman von Truman Capote.
Meisterschaft
Beginnen wir mit Gedanken zur Meisterschaft; ganz im Sinne des langen Weges zur Meisterlichkeit eines Schriftstellers, anhand von Truman Capote’s: Music for Chameleons.
Auf Seite 5 eine Widmung:
Für Tennessee Williams.
Auf Seite 7 das Inhaltsverzeichnis:
Römisch 1 fett gedruckt: Music for Chameleons.
Eine handvoll kurzer Storys, die um autobiograpische Erinnerungen – meist aus Capote’s Jugend – kreisen. Leichte, ohne schenkelklopfende Pointen auskommende, hingestrichene Bilder; eher wie erzählte Träume wirkend. In jedem Wort atmet die Kultur alten Südstaaten Adels: Der Blick zurück ohne Wehmut, wie die Augen eines Habichts auf diesen Zeilen, als tonlose Frage an die Gegenwart, ob zu erwartende Qualitäten in der Zukunft, die Mühe sich zu erklären oder, sich zu interessieren, überhaupt noch lohnen. Diese Rubrik, zugleich namensgebend für den ganzen Band.
An römisch 2: Handgeschnitzte Särge:
Ein Tatsachenbericht über ein Verbrechen in Amerika. In schmerzhaft spröder Sprache wird das weitverbreitete Fehlen der Barmherzigkeit unter den Menschen nicht etwa: angeprangert, sondern schlicht beschrieben. Aufgrund des Themas und der Art wie erbarmunglos beiläufig Capote den Fortgang haarsträubendster Ereignisse schildert, wird dieser Text die Zeit länger überdauern, als uns allen Recht sein kann. Pete Dexter oder der junge Donald Ray Pollock könnten diese Geschichte zum Anlass genommen haben, eines Tages in einen Grocery-Store zu schlurfen, und nach’n paar Round-Stic-Ball-Pens von Bic, und ‘nem Marble Composition Book zu fragen, oder, sich besser gleich eine alte Schreibmaschine der Firma ROYAL zuzulegen, auf einem einzigen Exemplar dieses Typs schrieb Mr. James Lee Burke von 1966 bis 1990 an seinen grandiosen Romanen …
Den Abschluss der dreiteiligen Gliederung bildet unter römisch 3., die Rubrik Konversationsporträts:
Eine ebenfalls, fast arglos anmutende Sammlung verschiedener Begegnungen Truman Capote’s, mit mehr oder weniger bekannten, und einer so richtig berühmten Person aus Funk und Hollywood: “Happy Birthday Mr. President …?”
In der letzten Story des Buches, ist schließlich vom Ringen Capote’s mit der Verzweiflung am Leben selbst die Rede. Diese kleine Geschichte in Form eines Interviews, welches Truman Capote mit seinem imaginären, seinem anderen Ich führt, namens: “Wie siamesische Zwillinge Sex machen”, wirkt wie ein Resumé. Capote spricht in Andeutungen über seinen als schier endlos empfundenen künstlerischen Kampf. Er erwähnt die Dämonen seines obsessiven Wesens; im Zwielicht dieser Zeilen schimmern quälende Fragen um Schuld und die Angst vor der Sühne. An einer Stelle wird er deutlich, ich zitiere: “Ich bin Alkoholiker. Ich bin rauschgiftsüchtig. Ich bin homosexuell. Ich bin ein Genie!” Dieser verstörende Abgesang bildet mit seinen schmerzhaften Reflexionen eine Klammer bis ganz an den Anfang des Buches, und zwar noch vor die erste, bereits erwähnte, römische 1., für Music for Chameleons. Da steht ein kleines Wörtchen, fast wie verloren:
Vorwort. Das hat es in sich.
Hier wird der Leser sozusagen: eingestellt. Oder vereidigt? Truman Capote nimmt uns mit zu den Anfängen seiner Arbeit als Schriftsteller, beleuchtet Höhen und Tiefen seiner Karriere, und beschreibt die immer wieder neu entfachte Suche nach der perfekten Form der Sprache, in Zeit und Epoche. Capote ordnet es nicht direkt an, wie auch …, aber man hat das Gefühl, es wäre ihm recht, wenn der Leser all seine vorherigen Bücher bereits studiert hätte, bevor er mit der Lektüre von Music for Chameleons beginnt.
Capote’s Stil, sowie der dramaturgische Aufbau der einzelnen Storys, siehe auch: der Plot, ist unmöglich durch schlichtes Wiedergeben der Ereignisse zu vermitteln. Vordergründig passiert nämlich eigentlich: überhaupt nichts weiter. Kaum eine Story wäre überhaupt nacherzählbar. Es gibt keine wirkliche Handlung, in Form eines wie auch immer gearteten Spannungsaufbaus. In diesem Buch wird, wenn überhaupt, nur subtilst Position bezogen. Etwaige Wertungen sind mittels Auslassung bzw. Auswahl, ohne tendenzielle Brenngläser oder glühende Adjektiv-Gewitter, rein in der kristallinen Beschreibung der als real geschilderten Ereignisse enthalten. Es könnten Kapitel aus Capote’s Tagebuch sein.
Die Pointe:
Es liest sich wie die reine Lehre des Journalismus, als Kunstform.
So manche jener tapferen Frauen und Männer, welche heutzutage als JournalistInnen Tag für Tag darum kämpfen Qualität zu liefern, die trotz immer schlechterer Bezahlung immer wieder in die Spur gehen, um unseren Wunsch nach Information zu befriedigen – und damit unser aller Illusion befeuernd, ein Verstehen der komplexen Zusammenhänge dieser chaotischen Welt sei wenigstens im Ansatz möglich, könnte gar etwas ändern und sei daher erstrebenswert – aber auch diejenigen, die in diesem Haifischbecken irgendwann zum Zyniker mutierten, um unsere Nerven – und das Herz sowieso – mit Tonnen von Schmutz zuzukübeln: Sie alle sollten diese kleinen Geschichten lesen. Die Helden könnten neuen Mut fassen, weiter dran zu bleiben. Der Fatalist hätte die Möglichkeit im Selbstversuch herausfinden, ob er überhaupt noch zu beschämen ist. Dem Chefredakteur der BILD-Zeitung, gehörte das Buch – in der gebundenen Ausgabe – mit Schwung um die Ohren gehauen. Kein Zweifel, dass das nichts bringen würde, die reine Vorstellung fühlt sich gut an.
Music for Chameleons, wirkt wie ein Spiegelbild dessen, was es dem Autor im Moment des Warnehmens wert war, eins zu eins, festgehalten zu werden. Da bekommt Dennis Hopper’s Satz: ”Eines Tages wird ein Künstler nur auf etwas zeigen und sagen: “Das ist Kunst!”, noch einmal einen ganz eigenen Dreh. Capote hatte entschieden, dass das Leben selbst im Mittelpunkt dessen stehen soll, was uns hinter Bucheinbänden mit seinem Namen darauf, entgegenspringen soll.
In der Kombination mit der Wahl seiner Themen und lnterviewpartner, enstand so große Literatur. Truman Capote spricht mit Verbrechern, Filmstars und einigen, ziemlich drallen, afroamerikanischen Ladys aus New Orleans. Und die reden alle mit ihm, weil sie das Gefühl haben, dass sie für ihn nicht einfach nur Material, sondern Teil der einen großen – unserer aller – Story sind, von Suche und Zweifel getrieben, mit der Sehnsucht im Herzen, irgendwann einmal gefunden, und ja, gehört zu werden.
Capote verwaltet es. Behutsam, meisterlich dezent, weil er es anerkennt. Das spüren all diese Menschen, und wir: Erfahren von Ihnen.
Truman macht sich nicht gemein. Er richtet nicht. Die Schuld der Verbrecher ist erwiesen. Capote stellt die Frage nach dem Warum neu. Und zwar, indem er sie explizit nicht stellt. Anstelle dessen sagt er: “Erzähl mir deine Geschichte.”
Da kommen dann keine Ausreden, sondern bisweilen einfach das Wesen des Bösen zum Vorschein. Und manchmal wird ein Lebensweg ins Licht gehoben, der uns die Stimme Billie Holidays, mit einem ihrer dunklen, stillen Songs herüberweht, brüchige Melodie aus kratziger Kehle, als Soundtrack zur Erkenntnis: Mein Gott, es hätte auch ganz anders laufen können …
Damit hält Capote der Gesellschaft den Spiegel vor, lässt sie nicht davonkommen, in weiten Teilen meistens ungeschoren, immer nur mit dem Finger auf die Verlierer des Systems zu zeigen. Heutzutage ist die Pervertierung der medialen Fressmaschine auf ein historisches Maß angeschwollen. Der Müll ragt in den Weltraum, kein Wally und seine Eva in Sicht. Ein Mann wie Truman Capote, würde sich einen Wolf in den Nervenzusammenbruch arbeiten, und irgendwann Gedichte über Treibsand schreiben …
“Es versendet sich, you know?!“
Truman Capote ahnte diese Entwicklung wohl voraus, wenn er den Journalismus als Kunstform als das Thema beschrieb, was ihn in seinen letzten Jahren am meisten beschäftigte. Dieser Fakt, war ihm spätestens seit The Muses Are Heard aufgegangen. Die Umsetzung jedoch, die vielfältige “Klaviatur des Lebens” auf reine Art wiederzugeben, erforderte hartes Ringen an sich selbst. Die innere Einstellung des Autors seine Geschichten betreffend, befindet sich quasi innen, in der Sprache. Kein brillieren um seiner selbst Willen. Weniger, ist Capote alles. Für die meisterliche Umsetzung dessen steht, wie später noch Die Stimme aus der Wolke – der so vielsagende Titel, wie auch das Buch selbst: Music for Chameleons.
Aus dem Leben heraus – werden diese Geschichten erzählt, in ihm, werden sie gelebt. Somit zur anderen Seite: dem Leben eines Schriftstellers.
Leben
Nun, das Leben, das kann grausam sein. Truman Capote hat bezahlt. Wer sich nicht hinter Synonymen und Kaffeehaus-Themen versteckt, steht mit Klarnamen auf der Lichtung, und mit seinem Arsch im Feuer. Jack Kerouac hat seinen Freund Neal Cassidy als Dean Moriarty verbraten. Für ein Buch, welches Tausende von Kids in Daddy’s Chevy auf einen Trip durch das weite Land verführte, unterwegs, auf der Suche nach sich selbst. Neal ist beim Dean-Moriarty-spielen, in der Wüste an einem Bahndamm verdurstet. Jack, hat sich totgesoffen. Was der gemeine Shitstormer heutzutage wegen zu kleiner Hodengrösse anders löst, galt sehr wohl für Truman, denn auch Schwule können Männer sein:
Wenn du in einer Geschichte den Namen einer lebenden Person erwähnst, muss dein eigener auch darunter stehen. Und so war er dazu verdammt, sich die Hinrichtung von Dick und Perry zu wünschen, um seinen bahnbrechenden Dokumentarroman, Kaltblütig, zwangsläufig nun selbst ziemlich kaltblütig, zu Ende schreiben zu können. Der anschließende, schriftstellerische Siegeszug war gigantisch. Allerdings wohl vergleichbar mit einem Flugzeugabsturz, den man nur knapp überlebt. Man wird zum Helden gemacht, zum Sieger über den Tod erklärt. Die Schäden für die Seele jedoch, sind lebenslang spürbar. Und die Gesichter derjenigen, welche den Tod fanden, bleiben allgegenwärtig.
Perry Smith nannte Truman Capote seinen Freund. Jener reagierte geschmeichelt wie kokett mit dem Ausspruch: “Es ist, als hätten wir im selben Haus gelebt, nur das er irgendwann durch die Hintertür hinausging und ich durch die Vordertür.“
Er hatte keine Ahnung, was auf ihn zu kam. Einmal Capote’s Leben nach Kaltblütig, in Schlagworten gefällig?
Körperliche wie kreative Erschöpfung. Schreibhemmungen: acht lange Jahre keinerlei Prosa-Veröffentlichungen, erfolglose Drehbücher, Affairen, Alkohol, Drogen. Mehrere Gefängnisaufenthalte …
Ganz ohne Preisschild um den Hals, ist im Leben nur die Liebe. Aber Liebe ist selten. In der Kunst wie im Leben bestimmt das Maß der inneren Gelassenheit den Grad der Unversehrtheit. Die Natur eines Menschen wirkt sich in denjenigen Lebensbereichen welche seiner Einflussnahme unterliegen, auf die Höhe des zu zahlenden Preises aus. Den Rest nennen wir Schicksal.
Ein Beispiel: Attentats-strategien, werden von unterschiedlichen Archetypen bestimmt, sie seien hier anhand von zwei grandiosen Filmen beschrieben:
Edward Fox in: Der Schakal. Ein sauberer, gut vorbereiteter Job aus größerer Entfernung, ohne Risiko für das Leben des Killers.
John Malkovich in: In the Line of Fire. Hier geht der Killer so nah ran, dass alles auf ein reines Selbstmord-Kommando hinausläuft …
Die persönlichen Konsequenzen, die ein Künstler für sein Streben nach Wahrhaftigkeit und Perfektion zu tragen hat, sind allein sein Problem. Der Welt war und ist das egal. Sie ist dafür nicht verantwortlich. Daran ändert weder Ruhm noch Reichtum, in anderen Fällen: unentdecktes Genie, oder lebenslange Armut etwas. Was zu der Frage führt:
Sieht der, sich und seine Umwelt pausenlos kaputt-twitternde Bret Easton Ellis, der Schöpfer von American Psycho, nur durch eine Laune der Natur haargenau so aus, als wäre er der, erstmalig von einem Mann entbundene, verlorene Sohn von Truman Capote? Und müsste sich Truman Capote, heute lebend, in einem Zustand verblassenden Ruhmes und gesellschaftlicher Ächtung – ähnlich wie damals nach Veröffentlichung seines die inneren Geheimnisse der High Society enthüllenden Fragments Erhörte Gebete – vielleicht die selben Worte des Psychiaters von Mr. Ellis gefallen lassen:
“Bitte, langweilen Sie mich nicht! Die Probleme Ihrer Jugend sind heute nicht mehr zu klären! Es ist zu spät! Stattdessen: Beenden Sie Ihren Roman! Artbeiten Sie hart, und lesen sie nicht 80-mal pro Tag Twitter! Vor allem: Man up! Seien Sie ein Mann!“
Capote könnte hier zynisch und krötenhaft lächelnd entgegnen: “Well, ma Boy, dieser Gedanke ist mir tatsächlich noch nie den Sinn gekommen …”
Lustig?
Nicht ganz so lustig: Ellis’s und Capote’s Werk ist unangreifbar, beide Herren sind, bzw. waren, trotzdem jederzeit leicht waidwund zu schießen, in leidlich verborgener Verletzbarkeit. Das solche Angriffe, damals wie heute, oft von Leuten mit dem geistigen Niveau von Süßwasserlurchen erfolgen, scheint unerheblich zu sein. “Fishing for compliments”, lässt wohl auch die Genies nicht kalt.
Zum Schluß:
“Schlicht und klar wie ein Gebirgsbach…” wollte Truman Capote die Sprache von Music for Chameleons gestalten, kein Wort zu viel sollte es sein. Diese Storys stehen für sich, aus dem Leben praktisch herausgeschrieben, in der Kunst für ewig festgehalten. Capote wollte es uns trotzdem vorher erklären, das Buch im Kontext seines bisherigen Werks verstanden wissen. Und den Leser zusätzlich, in der letzten Story, sehr intim ins Bild setzen, wovon zu berichten er sich in Music for Chameleons auf jeder Seite verkniffen hat: den Höhen und Tiefen seines Lebens.
Er stellt es einander gegenüber: Werk und Mensch, Meisterschaft und Leben. Und, er verbindet es.
Der einzig gangbare Weg, von Klingen gesäumt.
Heiko Hesh Schramm
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